Wasser, sorry Wasserstoff, wird in naher Zukunft wohl einer der Energieträger werden. Nun hat MAN Truck & Bus in Nürnberg einen MAN TGX am Rande einer Feier zur gemeinsamen Wasserstoffentwicklung vorgestellt. Dieser umgebauten MAN TGX 18.520H2 hat als Grundlage einen Diesel D38, welcher nun in der Lage ist statt Diesel Wasserstoff zu „verbrennen“.
Wasserstoffverbrennungsmotor oder doch Dieselmotor?
Der Wasserstoffverbrennungsmotor H45 ist somit laut MAN direkt auf Wasserstoffbetrieb entwickelt / umgebaut worden. Der Umbau von Diesel zu Wasserstoff ist jedoch recht aufwendig, da der Motor komplett zerlegt werden musste. Doch es waren laut Presseabteilung der MAN Truck & Bus nur 20 Teile welche ausgetauscht / angeglichen werden mussten, um aus einem Dieselmotor einen Wasserstoffverbrennungsmotor zu machen. Eine Umrüstung eines bestehenden Dieselmotors in einen Wasserstoffverbrennungsmotor wurde allerdings abgelehnt. Dies wäre dann doch aus heutiger Sicht nicht so einfach umsetzbar!
Was aber in der Zukunft machbar ist, und ob der Umbau von Dieselmotor auf einen Wasserstoffverbrennungsmotor eine Lösung für viele viele Dieselmotoren wäre, bleibt abzuwarten. Denkbar ist vieles!
Wasserstoff Forschung und Produktion
Eine Kooperation der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg (FAU), der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) sowie von MAN Truck & Bus forscht gemeinsam an der Mobilität der Zukunft. Der Campus Future Driveline arbeitet sowohl dezentral zusammen als auch räumlich vereint auf dem Werksgelände des MAN-Standorts Nürnberg.
Sich gemeinsam der Weiterentwicklung von fossilfreien, zukunftssicheren Antrieben zu verschreiben und dabei Synergien zwischen Wissenschaft und Industrie herzustellen – das ist das Ziel des Campus Future Driveline. Im Dreier-Verbund werden die beteiligten Firmen / Institute ihre bestehende Infrastruktur an bisherigen Standorten gemeinsam nutzen sowie neue Labore am Campus Future Driveline auf dem Werksgelände von MAN in Nürnberg schaffen. Hier haben bereits im Sommer 2022 die ersten Studierenden der Ohm ihren Arbeitsplatz bezogen.
Heute sind bereits fünf Prüfstände aufgebaut und in Betrieb genommen. Insgesamt sollen hier acht Prüfstände für Batterie und Brennstoffzellen sowie ein Materiallabor entstehen. So sollen die möglichen alternativen Antriebe getestet werden.
Wasserstoff und das ewige Leid
Doch auch wenn alle nach Wasserstoff rufen, bleibt es doch immer noch ein recht müßiger und kostenintensiver Prozess. Wasserstoff gibt es einfach zur Zeit viel zu wenig. Daher kann man nicht von einer Revolution über Nacht sprechen. Dies wird noch etwas dauern. Und die Hauptfrage ist einfach, wann wir grünen Wasserstoff in ausreichender Menge zur Verfügung stehen haben. Hierzu gibt es mehrere Ansetze und auch mehrere Firmen die nun das Thema grünen Wasserstoff angegangen sind.
Eine Wasserstoff-Produktion hat nun Linde Materials Handling in Aschaffenburg gestartet. Hier wird für den eigenen Bedarf und später auch für weitere Interessierte grüner Wasserstoff hergestellt. So werden täglich aus ca. 8.000 Litern Wasser, aus der „normalen“ Wasserhaushaltsleitung, ca. 80kg Wasserstoff gewonnen. Dies reicht dann für die interne Gabelstaplerflotte aus.
Text und Bilder: Achim Daniels nextDrive.de