Das Tacho, oder besser gesagt der Tachograph bzw. das EG-Kontrollgerät, wird 100 Jahre alt!

Lange her!

Wer hätte gedacht, dass dieses Bauteil im Nutzfahrzeug schon seit 100 Jahren, mehr oder weniger, im Nutzfahrzeug zu finden ist. Viele regen sich über den Tacho auf, manche wollen ohne ihn nicht mehr fahren! Und wiederum andere wollen alles im Griff haben. Was in diesen 100 Jahren aus dem einfachen Tacho geworden ist, haben viele Kraftfahrer/innen jeden Tag vor der Nase.

„Mein Vater hat mir immer das Märchen vom Schaublatt mit Erdbeergeschmack erzählt! Was er damit meinte, kann ich mir heute aus den vielen Berichten von alten Kraftfahrern/innen durchaus vorstellen! Na dann, guten Appetit!“, so Achim Daniels zum alten Tacho mit Schaublatt!

„Mit den neuen DTCOs wird es immer mehr Verwaltung geben! Also, wann und was hat der Kraftfahrer/in gemacht. So zum Beispiel bald auch die Eingabe ob er Beladen oder Entladen wird. Viele weitere Daten aus den neuen Tachos werden in Zukunft eine große Rolle beim Kraftfahrer/in spielen!“, so Daniels weiter.

Für Continental gleich zwei wichtige Ereignisse in 2023

Zum einen erfand Dr. Herbert Kienzle, der Vater des VDO-Tachographen, vor genau 100 Jahren in Villingen das erste Gerät, das sowohl Fahr- als auch Haltezeiten eines Fahrzeugs auf einer Diagrammscheibe erfassen konnte.

Zum anderen stattet das Technologieunternehmen pünktlich zum Stichtag am 21. August 2023 die ersten Nutzfahrzeuge mit dem DTCO 4.1, dem neuen intelligenten Tachographen der zweiten Version, aus und startet damit eine dreijährige, durch das EU-Mobilitätspaket I vorgegebene Aus- und Umrüstungskampagne.

„Kaum ein anderes Instrument im Nutzfahrzeugcockpit hat den Alltag auf den Straßen Europas so verändert wie der Tachograph. Durch ihn wurden der Wettbewerb in der Transportlogistik fairer, die Arbeitsbedingungen für das Fahrpersonal sicherer und das Management von Flotten immer effizienter“, sagt Ismail Dagli, Leiter des Geschäftsfelds Smart Mobility bei Continental. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir diese Tradition an unserem Standort in Villingen mit dem DTCO 4.1 und darüber hinaus fortsetzen können.“

Schon vor 100 Jahren ein Thema

Die Wurzeln des VDO-Tachographen liegen im Schwarzwald. Hier erfand Dr. Herbert Kienzle vor 100 Jahren die Autorex-Uhr in der Kienzle Uhrenfabrik – das erste Instrument, das Fahr- und Haltezeiten gleichzeitig auf einer beschichteten Diagrammscheibe aufzeichnen konnte und damit der unmittelbare Vorgänger des TCO 1 (die Abkürzung TCO steht für Tachograph). Als Mitglied einer Schwenninger Uhrmacherdynastie lagen dem Erfinder ein hohes Maß an Präzision und das Gefühl für das Messen von Zeiten, Strecken und Geschwindigkeiten im Blut.

Über die Jahrzehnte wurde der Fahrtenschreiber technologisch weiterentwickelt und an neue regulatorische Rahmenbedingungen angepasst. Aus der runden Uhrform wurde Schritt für Schritt ein flacher Kasten, der heute in den Radioschacht im Armaturenbrett passt. Das ursprünglich verwendete Fliehpendelprinzip für die Geschwindigkeitsmessung wurde durch das deutlich genauere Wirbelstromprinzip ersetzt.

Heute die Schaltzentrale im Nutzfahrzeug

Mit dem neuen DTCO 4.0 und bald 4.1 ist der intelligente Tacho nicht nur für die Aufzeichnung von Fahren und Halten geeignet, sondern wird immer mehr zur Schaltzentrale im Nutzfahrzeug! Ob nun direkt vom Kraftfahrer/in per Bluetooth, oder per DSRC Schnittstelle mit Behörden und anderen Unternehmen, der neue intelligente Tacho gibt ausgiebige Daten aus dem Fahrzeug direkt weiter!

Die Zukunft des Tacho

Was die Zukunft der nächsten generationen des Tacho angeht kann man gespannt sein. Doch wie immer ist es nicht nur der Hersteller, welcher die Entwicklung voran treibt, sondern wie bisher auch die EU Regelungen.

Text: Achim Daniels – nextDrive.de

Bilder und Daten: Continental AG